16
Jun
2011

... und wieder zurück

12:05 Bin einmal rum und wieder da, wo ich vor 2 1/2 Monaten losgefahren bin - Hamburg Baumwall.

[48 km Uetersen-Wedel-Baumwall] (+20 km nach Hause)

15
Jun
2011

Elbe

Ich nähere mich Hamburg, der große Strom begleitet mich und Brokdorf wirkt seltsam vertraut...
Ein letzter Stop vor Hamburg in Uetersen, einen Freund besuchen.

[64 km Brunsbüttel-Brokdorf-sperrwerke-Uetersen]

14
Jun
2011

wo ist der Weg

In Nordfriesland den Weg zu finden, ist gar nicht so einfach. Einerseits habe ich viel zu alte Karten; die ADFC Karten von 1998 haben halt den NSCR noch nicht drin. Außerdem ist der im Internet beschriebene Weg nicht aktuell. Gravierender jedoch ist die lückenhafte Beschilderung. Das NSCR Schild ist vielerorts ausgebleicht, aber oft auch einfach nicht (mehr) vorhanden. Es gibt hier keine durchgängig markierten Radrouten wie in Holland, Britannien, Norwegen und Dänemark. Daher muss man sich von Ort zu Ort tasten. Leider ist manchmal vom Radwegweiser nur noch die Stange übrig geblieben, d.h. man erkennt, hier war mal ein Wegweiser. Spätestens dann sollte man die Karte studieren. Es gibt kleine weiße grünumrandete Schilder mit Fahrradsymbol drauf, die einem sagen, dass man sich auf einer Fahrradroute befindet. Sie sagen aber nicht, auf welcher. Kurzum, oft hab ich den Weg gesucht und nicht gefunden, aber einen gefunden, der mich wieder in die Spur brachte.

[90 km St.Peter-Büsum-Meldorf-St.Michaelisdonn-Brunsbüttel]

13
Jun
2011

Das Ungeheuer

"Mitten auf dem Ozean schläft bis zur Stunde
ein Ungeheuer tief auf dem Grunde.
Sein Haupt ruht dicht vor Englands Strand,
die Schwanzflosse spielt bei Brasiliens Sand.
Es zieht sechs Stunden den Atem nach innen
Und treibt ihn sechs Stunden wieder von hinnen."
[Detlev von Liliencron]

Nirgendwo kann man deutlicher spüren, wie der Mensch versucht, das, was das Meer ihm genommen hat, wieder zurückzuholen, als hier, im Land der Kooge. Jeder Koog zeugt von diesem Kampf. Jeder Koog zeugt davon, dass vorher die See hier erbarmungslos zugeschlagen hat. Die Hamburger Hallig ist heute wieder fest mit dem Land verbunden. Vor 1634 war gen Osten alles Land, nach der Sturmflut gabs Pellworm, Nordstrand als Insel und diverse Halligen.
Fährt man durch Eiderstedt begegnet man diversen Koogen, die heute gar nicht mehr so aussehen. Der Oster-Offenbüllkoog wurde 1468 endgültig eingedeicht, mehr als 100 Jahre, nachdem die große "Mandränke" 1362 Land und Leute mitgenommen hat. Heute ist der Deich eine Strasse.

Ich steh und fahr hier hier voller Erfurcht Mensch und Meer gegenüber.

[111 km Dagebüll-haukehaien/sönkenissen/beltringharderkoog-Nordstrand-Husum-simonsberger/oster-/westeroffenbüllerkoog-St.Peter-(Ording)]

11
Jun
2011

"Ist Dänemark in der EU?" oder "Eine schonungslose Abrechnung"

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Was für eine Frage - natürlich ist Dänemark Mitglied der Europäischen Union - auf dem Papier. Dass sie ne Krone haben - macht nichts, haben andere Skandinavier, die von Königshäusern geprägt sind, auch. Aber seit einigen Tagen schon, gärt es bei mir im Gemüt.
Ich kann noch nachvollziehen, dass Campingplatzbesitzer bei Kreditkartenzahlung, die Bankgebühr mir in Rechnung stellen. Keine nette Art, ist wie Kurtaxe für Kartenliebhaber - machen aber einige wenige Campingplätze in Norwegen und Schweden auch. Völlig abgedreht finde ich, dass auch Supermärkte dieses Gebaren an den Tag legen, aber nur für ausländische Kreditkarten! Und das machen einige dänische Platzbesitzer genau so. Fragt man sie, weshalb Unterschiede zwischen Dänen und Nicht-Dänen gemacht werden, erntet man ein "Weiss ich auch nicht", "machen die Supermärkte auch", "es ist die Bank".

Was hat Dänemark außer Tourismus und Fischerei wirtschaftlich zu bieten? Antwort: nichts. (Die dänischen Fischfangflotten gehören zu den schlimmsten Frevlern der Überfischung der Weltmeere.)
Die dänischen Kaufleute (netto, Spar, Brugsen, u.a.) haben offensichtlich eine weitere Methode gefunden, Touristen noch ein bisschen mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Der Tourismus dürfte Dänemarks größte Einnahmequelle darstellen. Insofern:

Die Dänen sollten sich was schämen!

Ansonsten: Nach Esbjerg gen Süden beginnt das Watt. Und - auch wenn der Weg das Ziel ist und deshalb die dänischen Straßenbeläge dazu gehören - nach dem ungefähr 195sten Schotter- oder Sandkilometer (siehe Foto vom Ende oder Anfang der Schotterei) ist es mir ganz lieb, dieses dänische Übel hinter mir zu haben.

Bin wieder in Deutschland. Morgen ist Pause.

[127 km Esbjerg-Højer-Rudbøl-Naibel-Doogebel]

Ps.: Es sind über 200 Schotter-/Sandkilometer, die Dänemark zu bieten hat, aber 9 davon habe ich mir heute verkniffen und die parallel verlaufene Hauptstraße ohne nennenswerten Verkehr genommen.

10
Jun
2011

» Mennesket ved Havet «

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Der Holmsland Klit ist eine einzigartige Landschaft. Dieser schmale Landstreifen trennt Fjord und Meer und seine Dünenlandschaft ähnelt einer eingefrorenen grünen Meeresbrandung. Trotz feinem Kiesweg und in den Siedlungen gelegentlichen Schotterwegen, sind die ersten 20 km heute reines Vergnügen.
Unfreiwillig verpasse ich den Weg durch die Blåbjerg Klitplantage, gelange dafür aber zum Blåbjerg selber, Dänemarks höchster Wanderdüne und geniesse den Ausblick gen Meer und nach Esbjerg - 30 km entfernt. Den Versuch, eine Abkürzung zur NSCR zurück zu finden, bezahle ich mit 500 m Wanderweg, der durch Sand und über Kiefernwurzeln geht, bevor ich dann einen vernünftigen Waldweg zu fassen bekomme, der mich schnurstracks auf die Hauptroute zurück bringt.
Bei Hjerting schliesslich beginnt das Einzugsgebiet von Esbjerg. Man fährt auf einem Fahrradweg/-streifen an der Hauptstrasse direkt am Meer und trifft in Sædding auf ein echtes Highlight, der Skulptur "Der Mensch am Meer". Die vier 9 m hohen sitzenden Figuren machen einen wahrhaft majestätischen Eindruck. 1995 vom Bildhauer Svend Wiig Hansen erschaffen sollen sie eine Verbindung zwischen Meer und Zivilisation sein (so der verstorbene Künstler selber).

[84 km Årgab-Nymindegab-Blåbjerg-Esbjerg]

9
Jun
2011

Schweres Geläuf

Zunächst ein Nachtrag zu gestern: Erwähnenswert ist Dänemarks erster Nationalpark Thy, in und an dem ich lange Zeit geradelt bin. Er umfasst insbesondere die Dünen und Dünenheiden zwischen Hanstholm und Thyborøn, ist 244 qkm groß und wurde 2008 eingerichtet.

Der Regen fing gestern abend so gegen 5 an und hörte heute morgen so gegen halb 7 wieder auf. In meiner Erinnerung hat es die ganze Zeit geregnet. Von den 98 km durfte ich wieder 42 km auf Schotter und Sand verbringen und die waren teilweise ganz schön aufgeweicht. Dazu kam ein mäßig starker SW-Wind. Beides zusammen ließ den Weg heute doch leicht beschwerlich werden. Landschaftlich besonders reizvoll fand ich die Strecke von Vedersø Klit bis zur Straße nach Stadilø, die ca. 10 km auf einem nicht asphaltierten Weg an einem Graben entläuft, der dicht bewachsen ist - u.a. mit Lupinen - und viel Vogelgezwitscher verlauten ließ.

[96 km Harboøre-Thorsminde-Søndervig-Hvide Sande-Årgab] (+2 km Einkaufstouren)

8
Jun
2011

Wald und Sumpf

Auch heute ging es wieder durch ausgedehnte Waldgebiete. Richtig ändert sich die Landschaft erst in der dänischen Fjordgegend im Bereich Ørum - Agger. Dort fährt man dann 2x 8 km geradeaus, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Von Agger bis zur Kanalfähre nach Thyborøn fährt man auf der breiten Hauptstraße 181, die quasi auf einem Damm verläuft, links und rechts gibt es fast nur Wasser. Von Thyborøn bis Harboøre fährt man die zweiten 8 km die Harboøre Tange auf einem 1,5 m breiten asphaltierten Fahrradweg entlang. Dieser führt durch ein Sumpfgebiet, mit allerlei Getier, von denen man die Fliegenden ganz gut beobachten kann, das andere immerhin zu hören bekommt.
Dabei fuhr ich auf eine Schlechtwettergrenze zu, was der Szenerie eine besondere Note gab. Der Wind drehte auf diesen 8 km von Ost auf Südwest und ich bin so gerade eben vor dem Regen mit dem Zeltaufbau fertig geworden.

Übrigens heute einen weiteren Nordkapp-Fahrer getroffen, offensichtlich eine weitere Möglichkeit seine Zeit auf dem Rad zu verbringen.

[77 km Klitmøller-Nørre Vorupør-agger tange-Thyborøn-harboøre tange-Harboøre]
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