30
Mai
2011

Windiges Schweden

Endlich in Schweden möchte ich schreiben, aber so übel war Norwegen nun auch wieder nicht. Es hätte halt ein wenig wärmer und trockener sein dürfen.
Schweden dagegen begrüßt mich mit viel Gegenwind, unleserlichen Radwegeschildern oder nicht vorhandenen Schildern. Aber davor und vor den weißen Radfahrern auf weißem Grund hat mich der Reiseführer ja gewarnt. Aber mit Karte und Blackberry habe ich den Weg heute auch so gefunden.
Durch den Wind wird der Tag richtig anstrengend. Hinter der Grenze am Svinesund machen die Läden erst um 10 auf. Ich bin ein wenig früh dran und auf der Karte sieht Näsinge nicht so klein aus. Aber der Ort besteht nur aus ein paar Häusern ohne Geschäfte oder Bankautomaten. Also weiter bis Strömstad, die letzten 8 km im vollen Gegenwind. Nach 44km bin ich schon fix und fertig - erst mal Geld besorgt, und dann einen Cappucino schlürfen und nen Stück Kuchen essen.
Die Hoffnung, Richtung Ortsausgang einen Supermarkt zu finden, erfüllt sich leider nicht. Nun ja, es liegen noch andere Orte am Weg. Aber die entpuppen sich leider alle als zu winzig.
Und dann die Baustelle auf der 164: Ein Schild warnt vor der gesperrten Straße in 3 km für 3,5 km für motorisierten Kraftverkehr. Aber es gibt keine Alternative, die nicht mindestens 10 km Umweg bedeutet. Ich wage es weiter zu fahren, schließlich bin ich ja nicht motorisiert. Nach den 3 km im Gegenwind dann die Sperrung für alle Fahrzeuge. In der Ferne sehe ich die Trucks und Bagger. Ich fahre trotzdem weiter, habe aber ein ungutes Gefühl. Den ersten Strassenarbeiter spreche ich an, ob ich durch die Baustelle fahren darf. Das sei OK, nur die Straße sei in einem rauhen Zustand. Ich denke, egal, wenigstens komme ich hier durch - aber für die 3,5 km auf gröbsten Schotter, vorbei an drei fetten Baggern und zwei riesen Volvo Muldenkippern brauche ich auch 20 Minuten.
In Lur - nach 75 km - vertilge ich meine letzten Reserven ( -notfalls kann ich mir noch Nudeln kochen- ) und kämpfe mich bis Tanumhede durch. Der erste ICA ist meiner (mehr als 3 kilo eingekauft).
Der Campingplatz, den ich mir ausgeguckt habe, liegt direkt neben dem Museum, welches ich mir morgen, am Ruhetag, angucken will. Nur - der Platz macht erst übermorgen auf. Da bleibt wohl nur wild zelten, denke ich, doch dann taucht der Platzbesitzer auf, der noch Rasenmähen muss und lässt mich für die nächsten 2 Tage auf den Platz.

[91 km Høysand-Svinesund-Strömstad-Tanumshede]

Schweden

In Schweden angekommen.
Erstes Fazit: Norwegen hat mir die kalte Schulter gezeigt. Hatte die Insel auch, aber die hatte dabei ein sonniges Lächeln aufgesetzt.
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