21
Mai
2011

Erste Bergetappe

Der Ruhetag gestern in Egersund war relativ bescheiden, bin spät aus dem Bett gekommen und dann fing es an zu regnen. Ziemlich lange - bin irgendwann gegen 17:00 mal raus zu den Wasserfällen des Tengs, der auch hinter dem Zeltplatz vorbeifließt, aber ansonsten war der Tag nur deprimierend.

Heute also die erste Bergetappe. Start bei brauchbarem Radfahrwetter, welches im Laufe des Tages immer besser und sonniger wurde. Im ersten Teil der Strecke kommt man an wunderhübschen kleinen Fischerdörfern vorbei. Besonders malerisch muten die Bootsgaragen in Nesvag an.
Im zweiten Teil der Strecke sind dann 6 Anstiege zu bewältigen, 3 davon lang und nur im kleinsten Gang zu fahren. Dabei hatte mich der Tunnel auf der Abfahrt nach dem ersten Berg doch überrascht. Man fährt in pechschwarze Nacht hinein und meine Funzel reicht mitnichten aus, diesen zu erhellen. Da hieß es dann voll in die Eisen und auf das Licht am Ende des Tunnels fixieren.
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Ca. 8 km vor dem möglichen Etappenziel eine Schweizerin mit Faltrad und Gepäck getroffen. Hat auch noch Abenteuerliches vor - teils mit Rad, teils mit Auto oder Camper - im Sommer USA und weiter Richtung Cap Horn. Sie erzählte mir, dass der Berliner, der vorgestern auch in Egersund war, auf dem Campingplatz sei, den ich mir auch als mögliches Etappenziel ausgesucht hatte.
In Flekkefjord habe ich mir eine neue Regenjacke gekauft. Das Wetter soll morgen bescheiden sein. Ich wills dennoch noch mal versuchen.
Bei der Anmeldung auf dem Campingplatz finde ich eine Nachricht für mich vor, ich könne mir eine Hütte für eine Nacht mit dem Berliner teilen.
Das mache ich denn auch und es gibt ne Menge zu klönen...

[80 km Egersund-Nesvag-Rekkefjord-Hauge-jedemengelangeanstiege-Flekkefjord]

19
Mai
2011

Schotterpisten

Heute war wieder ausgezeichnetes Radfahrwetter. Die Strecke lief teilweise über Schotterpisten direkt am Meer entlang und zum Ende hin Richtung Egersund rauf und runter durch einzigartige Landschaft. Die Schotterpisten sind anspruchsvoll. Der Schotter ist teilweise lose, so dass das Rad leicht wegrutscht. An einigen Stellen muss man bergauf schieben, was nicht einfach ist, weil man ständig ausrutscht. Aber auch bergab muss man auf dem rutschigen Belag extrem gut aufpassen. Insgesamt eine schöne, aber schwierige Strecke.
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Ausserdem gibt es noch von ein paar Bekanntschaften zu erzählen. Zunächst hatte gestern abend noch ein Portugiese im selben B+B halt gemacht, wollte aber draussen unter Dach schlafen. Ist seit 58 Tagen unterwegs - Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien, Holland, Wischhafen-Glückstadt, Dänemark, Schweden, Norwegen - will weiter bis zum Nordkapp.
Das möchte der Chemnitzer vielleicht auch, aber vorher macht er noch einen Abstecher nach Island. Von da geht's dann wieder zurück nach Stavanger und dann die Küste hoch bis zu den Lofoten und eben vielleicht auch weiter.
Der Berliner ist quasi wieder auf dem Rückweg. Kam über Rostock, Seeland, Aarhus, Hirtshals, Kristiansand und war weiter im Landesinneren. Der Schneeregen trieb ihn jetzt wieder an die Küste. Er fährt nun wieder gen Heimat. Beide sind heute auf dem gleichen Campingplatz wie ich und hatten sich in Kristiansand schon mal getroffen.

[66 km Vik-vielschotterlängsderküste-Egersund]

18
Mai
2011

Dejà vu

In der Nacht hat es geregnet. Aber zunächst sieht das Wetter gar nicht so übel aus. Die knapp 80 km bis Egersund scheinen machbar.
Erste Überraschung nach dem Losfahren: Der Wind kommt kräftig aus SO. Dann setzt der Regen ein und zusammen mit dem Gegenwind macht es keinen wirklichen Spaß. Das Schild mit den 87 km bis Egersund trägt auch nicht zur Aufheiterung bei, sind das doch fast 10 km mehr, als meine Karte mir erzählt hat.
Nach einer Stunde Regenfahrt gedenke ich der frommen Wünsche meiner Schwiegermama und beginne an Plan B zu feilen. So komme ich heute nicht weit.
Nach der nächsten Stunde Regen - mit Pausen sind das dann schon 2 1/2 Stunden Nässe, beginnt Plan B Gestalt anzunehmen. Das ist ja wie der erste Tag Orkney, da hatte ich auch so einen Wind und der Regen peitschte mir von der Seite ins Gesicht. Ich hab nasse Füße, der Pullover ist mehr als feucht und die Ärmel sind auch nass. Die Regenklamotten dienen jetzt nur noch als Schutz gegen des Windes Kälte.
Um 11:30 bin ich dann wieder trocken!
Denn kurz hinter Ørre meint der Wind noch mal eine Schippe zu legen zu müssen und nun fängt es an zu gießen. Eine Pause muss jetzt her. Ich bin aber gerade in Vik, meinem ursprünglichem Etappenziel für heute. Ich nehme das Aufbäumen des Wetters mal als Wink des Schicksals und setze Plan B in die Tat um und suche Magne og Bjørg Sunde's Bed & Breakfast. Finde ich auch nach einigem Kreuzen in dem kleinem Ort. Beide waren auch (noch) zu Hause, haben ein Zimmer frei, eine Garage zum Regenklamotten aufhängen und Fahrrad unterstellen und meine Sachen kann ich waschen und trocknen lassen.

Heute also Abbruch nach 29 km. Auch eine Erfahrung, dass unter solchen Bedingungen Radwandern nicht/kaum möglich ist.

Magne erzählt mir, dass es gestern ein klein wenig geregnet hat und es davor 6 Wochen trocken gewesen ist!
Um 14:00 hat der Regen - nach 6 Stunden Dauereinsatz - eine Pause eingelegt. Um 15:00 pieselt es wieder aber am Horizont bahnt sich besseres Wetter an.

[29 km -Vik]

17
Mai
2011

17. Mai

Ganz Norwegen schien heute auf den Beinen zu sein um seinen Unabhängigkeitstag zu feiern. Keine Ahnung, was in den großen Städten los ist, in den kleinen Städten und Orten ziehen Jung und Alt die Nationaltracht an veranstalten eine Prozession. Und dann ist richtig viel Volk unterwegs, wie auch in Skudeneshavn.
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Karmøy

Heute bin ich hauptsächlich auf der Insel Karmøy unterwegs gewesen. Eine recht flache Etappe. Der Nordteil der Insel hat mich dabei an die Badlands in USA entfernt erinnern lassen - viele Felsbrocken, viele Sträucher und verglichen mit bisher, weniger Bäumen.
Im südlichen Teil kommt man an der Westküste durch viele Urlaubsorte. Ein richtig netter Ort ist Skudeneshavn mit seinen weißen Holzhäusern und Fischerhütten. Die Überfahrt von hier nach Mekjarvik ist ganz entspannend.
Stavanger hab ich links liegengelassen, obwohl laut Reiseführer die Stadt durchaus interessant ist, wirbt unter anderem mit den Attributen radfreundlichste Großstadt und teuerste Stadt Norwegens.
likebadlands

[86 km Haugesund-Veavågen-Akrehamn-Skudeneshavn-Kvernavik-campingplatzamstavangerflughafensola]

16
Mai
2011

Inselfahrt

Zunächst ging es heute, wieder bei ausgesprochen guten Radfahrwetter über zwei mächtige Hängebrücken von jeweils ca. 1 km Länge und einer kleineren Brücke (280 m) auf die Insel Bomlo. War es bis dato eher eben wurde es nun wieder "englisch", viele kleine Anstiege und Abfahrten, sehr wellig eben. Aber nun sieht man auch die Nordsee, nicht mehr kaschiert durch vorgelagerte Inseln und Fjorde.
Die Fähre von Langevag nach Buavag, die alle Stunde fährt, habe ich genau erwischt.
In Haugesund ist heute Schluß, muss mich mit Essen für heute und morgen eindecken, denn morgen ist Nationalfeiertag in Norwegen.

[76 km Leirvik-stordabrua-bømlabrua-bømlo-Langevag/Buavag-Haugesund]

15
Mai
2011

Wald und Fels

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Erster Radfahrtag in Norwegen. Nur ein wirklicher Anstieg auf 230 m (160 Höhenmeter) heute. Ansonsten werden hier die meisten Straßen durch dne Fels gehauen. Norwegen, das ist viel Wald, Fels, Fjord und schneebedeckte Berge in der Ferne.

[80 km Byfjord-Fanafjord-Lysefjord-Fusafjord-Fitjarvika-Stokksund-Bømlafjord(Leirvik)]

14
Mai
2011

Stadt in den Wäldern

Bergen ist nicht nur auf Hügeln gebaut, sondern auch in den Wäldern. Vielerorts überwiegt der Eindruck, im Wald stehen Häuser, als das zwischen den Häusern Bäume stehen. Wenn sie man nur nicht so nass wäre. Gerade ging ein Gewitter hernieder. Aber ich sitze im Trockenem im Vandrehjem. Heute nachmittag überwiegte noch die Sonne und ich habe mir per Seilbahn die Stadt von oben angesehen.
bergen


[8 km Bergen] (+23 km Flesland-Bergen und rumgefahre in Bergen)

13
Mai
2011

Schottland -> Norwegen

Bin tatsächlich in Norwegen angekommen. Und alles ist dabei. Hatte doch ein reichlich komisches Gefühl mit dem Fahrrad im Flugzeug und dieser Standby Option...

Der Reihe nach: Entgegen der Ankündigung, dass heftige Regenschauer in Aberdeen zu erwarten seien, rollte ich um 7:00 bei azurblauem Himmel von der Fähre.
Beim Bicycle Shop habe ich dann um 10:00 Kette und Ritzel, welche ich mir vor 10 Tagen hab zurücklegen lassen, getauscht. Die Leute waren echt nett und haben mir sogar das neue Ritzel angeschraubt während ich die Kette wechselte (hat Alles in Allem 45 Minuten gedauert).
Dann habe ich einige Zeit an Aberdeen's Strand verweilt und den Delphinen (sic!) zugeschaut.
Die spannendste Aktion war natürlich der Flughafen - Pedale ab, Lenker quer legen, Hörnchen runter. Dann Gepäck in den Packsack verfrachten. Das hat zusammen ne Stunde gedauert. Das Fahrrad kostet übrigens £45,--. Ein £1,-- investiert, um rauszubekommen, ob mein Gepäck Übergewicht hat - mit 22,5 kg liege 0,5 kg unter dem Limit. Ein Überschreiten hätte mich nochmal £45,-- gekostet. Das Zelt habe ich dann doch mit eingepackt, nachdem die Security mir nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob die Stangen durchgehen. Dass die Heringe auf jeden Fall im Handgepäck beanstandet worden wären, war mir schon vorher klar.
Um 21:30 bin ich in Norwegen (Flesland) gelandet. Banges Warten, ob auch Gepäck und Fahrrad mitgekommen sind. Und dann doch irgendwie riesen Erleichterung, als das Fahrrad durch die Sperrgepäckschleuse geschoben wird.
Das wieder Umpacken und Fahrrad zusammenschrauben hat nochmal 45 Minuten gedauert. Flesland liegt 15 km von Bergen entfernt. Mir war jetzt alles egal - wieder Rechtsverkehr und als Erstes das Scandic angelaufen - alles belegt, dann das Thon und für ca. 100,--€ ein Zimmer genommen - es ist 23:00 und ich bin in Norwegen angekommen.
(An die doppelt so teuren Preise hier muss ich mich noch gewöhnen, leiste mir gerade noch ein 11,--€ Bier an der Hotel-Bar, diesen Luxus heute Nacht gönn ich mir).
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